Aktuelle Daten zeigen, dass jede zweite Arzneimittelpackung, die in Apotheken verkauft wird, nicht verschreibungspflichtig ist. Der Markt für Selbstmedikation (sog. OTC) gewinnt laut Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) wieder an Bedeutung. Nachdem der OTC-Gesamtmarkt während der Coronapandemie unter Druck stand, hat er sich nun stabilisiert. Von 2022 auf 2023 wuchs der Markt der verschreibungsfreien Arzneimittel um 0,5 % (nach Packungen) und erreichte ein Volumen von 11 Mrd. €.
Während viele Wirtschaftsbranchen ihre Preise an die Inflation anpassen, haben Arzneimittelhersteller ihre Preise unterhalb der Inflationsrate angepasst. Seit Januar 2021 ist der Verbraucherpreisindex um 16,4 % gestiegen, die Apothekenverkaufspreise stiegen jedoch um 7,5 % weniger als die Verbraucherpreise insgesamt, so der BPI. Dies liege daran, dass pharmazeutische Unternehmen trotz der erheblichen Kostensteigerungen für Rohstoffe und Produktion darauf verzichteten, diese zur Gänze auf die Arzneimittelpreise umzulegen.
Besonders hoch war 2023 die Nachfrage nach Husten- und Erkältungsmitteln, gefolgt von Vitaminen und Mineralstoffen sowie Schmerz-, Muskel- und Gelenkmitteln. Der Markt für rezeptfreie Abnehmpräparate ist hingegen um 16,9 % zurückgegangen.
Hinweis: Die „OTC-Daten 2024“ des BPI bieten einen aktuellen Überblick über die Marktentwicklungen und die inflationsbedingte Preisentwicklung im Vergleich zu den Apothekenverkaufspreisen. Die Broschüre vereint Absatz- und Umsatzentwicklungen einzelner OTC-Produktsparten mit umfassenden Analysen zur Branchenstruktur und präsentiert in kompakter Form relevante Informationen über OTC-Marktsegmente.