Digitalisierung

Jeder Zweite bucht Arzttermine online

Eine Ärztin schaut auf ein Tablet
02 Dez. 2024

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens schreitet weiter voran: Mittlerweile hat jede zweite Person in Deutschland mindestens einmal einen Arzttermin online gebucht. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter 1.007 Personen ab 16 Jahren. Im Jahr 2019 lag der Anteil der Onlinebucher noch bei 26 %, 2023 waren es 36 %. Der aktuelle Wert von 50 % verdeutlicht den zunehmenden Trend zur Nutzung digitaler Angebote.

Die meistgenutzte Möglichkeit zur Terminvereinbarung ist der Einsatz spezialisierter Plattformen wie Doctolib, Jameda, Clickdoc oder Termed, die von 39 % der Befragten bereits verwendet wurden. Alternativ buchen 33 % ihren Arzttermin direkt über die Website der Praxis, dort hinterlegte Onlineformulare oder per E-Mail. Etwa ein Fünftel der Befragten (22 %) hat Erfahrung mit beiden Varianten gesammelt.

Rund ein Viertel der Befragten (26 %) hat zwar bislang keine Onlinebuchung vorgenommen, kann sich jedoch vorstellen, dies in Zukunft zu tun. Der Wunsch nach einer digitalen Terminvereinbarung wird durch die Wahrnehmung von Problemen bei der telefonischen Erreichbarkeit von Arztpraxen verstärkt. 88 % der Umfrageteilnehmer geben an, dass Praxen telefonisch oft nur schwer erreichbar seien. Entsprechend wünschen sich 75 %, dass alle Praxen und medizinischen Einrichtungen eine Online-Terminvereinbarung anbieten.

Von denjenigen, die bereits Arzttermine online buchen, tun dies 48 % regelmäßig („immer oder häufig“), 29 % gelegentlich und 21 % selten. Die Nutzerfreundlichkeit und der Komfort digitaler Terminbuchungen tragen maßgeblich zur Zufriedenheit bei: 73 % der Befragten wollen auf diese Möglichkeit nicht mehr verzichten. Darüber hinaus wählen 27 % ihre Arztpraxis gezielt danach aus, ob eine Online-Terminvereinbarung angeboten wird.

Hinweis: Der wachsende Erfolg der Online-Terminvereinbarung verdeutlicht, dass digitale Angebote im Gesundheitswesen nicht nur erwünscht sind, sondern zunehmend zur Selbstverständlichkeit werden. Eine flächendeckende Verfügbarkeit solcher Dienste wird deutlich gefordert - sowohl von Patientenseite als auch von Branchenexperten.

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