Die Zahl der Apotheken in Deutschland ist zum Jahresende 2023 auf das Allzeittief von 17.571 gesunken. Das sind fast 500 Apotheken weniger als ein Jahr zuvor - der größte jährliche Verlust an Apotheken in der Geschichte der Bundesrepublik. 559 Schließungen stehen nur 62 Neueröffnungen gegenüber.
Seit dem Höchststand im Jahr 2008 ist die Anzahl der Apotheken um mehr als 18 % gesunken. Mit 21 Apotheken pro 100.000 Einwohner liegt Deutschland bei der Apothekendichte weit unter dem europäischen Durchschnitt von 32 Apotheken. Das belegt eine Berechnung der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), die auf Meldungen der Landesapothekerkammern aus allen 16 Ländern basiert.
Ganz ohne Zweifel sind Apotheken ein unverzichtbarer Teil der lokalen Infrastruktur, da sie die wohnortnahe Arzneimittelversorgung der gesamten Bevölkerung sichern. Viele Apotheken mussten jedoch aufgeben, weil ihnen die wirtschaftliche Basis wegbrach. Zudem werde die Neugründung einer Apotheke für den pharmazeutischen Nachwuchs wegen fehlender wirtschaftlicher Perspektiven unattraktiver, so der Verband. Das Apothekenhonorar ist seit mehr als zehn Jahren nicht angepasst worden, obwohl der Verbraucherpreisindex um 38 % und die Kosten in den Apotheken sogar um 60 % gestiegen sind. Der Verband fordert daher ein Apotheken-Rettungsgesetz, das künftig eine automatische Anpassung des Apothekenhonorars an wirtschaftliche Entwicklungen beinhaltet.