Eine Analyse der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) für das Jahr 2022 zeigt, dass sich die Tendenzen auf dem Apothekengründungsmarkt der letzten Jahre weiter fortsetzen. Danach sind Neugründungen eher die Ausnahme. Die meisten Existenzgründer übernehmen eine bereits bestehende Apotheke. Die Bandbreite der Gesamtinvestitionen bleibt weiterhin groß. Deutlich gesunken ist jedoch der Anteil der Frauen unter den pharmazeutischen Existenzgründern, so die Apobank.
Die durchschnittlichen Gesamtinvestitionen für das Jahr 2022 erreichten bei der klassischen Apothekenübernahme mit 673.000 € einen neuen Höchststand. Der Kaufpreis betrug durchschnittlich 498.000 €. Dieser Durchschnittspreis kann jedoch nur eine grobe Orientierung liefern. Die Spannweite bei den Kaufpreisen bleibt weiterhin groß. Zwei Drittel der Übernahmen lagen unter Durchschnittswert. Jeder zehnte Existenzgründer zahlte einen Kaufpreis von unter 50.000 €. Andererseits gaben 30 % der Existenzgründer 600.000 € und mehr für die erste eigene Apotheke aus, jeder Achte sogar 1 Mio. € oder mehr.
Aus der Analyse ist ersichtlich, dass für den Einstieg in die Selbständigkeit im Jahr 2022 überwiegend vorhandene Strukturen übernommen wurden (59 %) und nur 3 % eine komplette Neugründung wählten. Die Kosten für eine Neugründung betrugen im Jahr 2022 durchschnittlich 544.000 € und bewegten sich damit auf dem Niveau der Vorjahre.
Außerdem kommt die Analyse zu dem Ergebnis, dass im Jahr 2022 der Frauenanteil unter den erstmaligen Existenzgründern deutlich um neun Prozentpunkte auf 48 % gesunken ist. Dieses Ergebnis überrascht, da der Frauenanteil bei den approbierten Angestellten in den Apotheken sehr hoch ist (82 %). Bereits bekannt war der statistische Sachverhalt, dass sich Apothekerinnen ca. zwei bis drei Jahre später niederlassen als männliche Kollegen. Gemäß der Analyse für das Jahr 2022 ließen sich Frauen mit durchschnittlich 39,3 Lebensjahren und Männer mit 36,3 Jahren nieder.